HeizCenter
Solar

Hybrid-Heizung: Wärmepumpe + Solarthermie - Die perfekte Kombination 2025

HeizCenter Redaktion13. Januar 202517 Min. Lesezeit
Hybrid-Heizung
Wärmepumpe
Solarthermie
Heizung Kombination
Effizienz
Heizkosten sparen
Förderung

Eine Wärmepumpe allein ist gut. Aber in Kombination mit Solarthermie wird sie besser: Die Sonne erwärmt den Pufferspeicher vor, die Wärmepumpe muss weniger arbeiten, der Stromverbrauch sinkt. Klingt logisch – aber rechnet sich das auch? Hier sind die Zahlen.

Warum Wärmepumpe und Solarthermie kombinieren?

Die Synergie-Effekte

Wärmepumpen und Solarthermieanlagen ergänzen sich perfekt:

Wärmepumpe profitiert von Solarthermie:

  • Höhere Vorlauftemperatur im Pufferspeicher
  • Reduzierte Laufzeiten der Wärmepumpe
  • Höhere Jahresarbeitszahl (JAZ)
  • 20-30% weniger Stromverbrauch
  • Längere Lebensdauer durch weniger Taktungen

Solarthermie entlastet Wärmepumpe:

  • Warmwasserbereitung im Sommer komplett solar
  • Heizungsunterstützung in Übergangszeiten
  • Entlastung bei Spitzenlasten im Winter
  • Optimale Nutzung erneuerbarer Energien

Wirtschaftliche Vorteile

  • Geringere Betriebskosten: 20-30% weniger Stromverbrauch als reine Wärmepumpe
  • Hohe Förderung: Bis zu 70% BAFA-Zuschuss möglich
  • Wertsteigerung: Immobilie erfüllt höchste Energiestandards
  • Zukunftssicher: Erfüllt GEG-Anforderungen (65% erneuerbare Energie)
  • Unabhängigkeit: Reduzierte Abhängigkeit von Strompreisen

Funktionsweise des Hybrid-Systems

System-Aufbau

Ein typisches Hybrid-System besteht aus folgenden Komponenten:

  1. Solarkollektoren (8-15 m²): Auf dem Dach montiert, sammeln Sonnenwärme
  2. Wärmepumpe: Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe oder Grundwasserwärmepumpe
  3. Kombispeicher (500-1.000 L): Zentrale Wärmespeicherung für Heizung und Warmwasser
  4. Intelligente Regelung: Koordiniert Solar und Wärmepumpe optimal
  5. Hydraulische Weiche: Trennt Erzeugung und Verbraucherkreise
  6. Heizkreispumpen: Hocheffiziente Umwälzpumpen (ErP A)

Funktionsweise im Jahresverlauf

Sommer (Mai - September):

  • Solarthermie übernimmt Warmwasser zu 90-100%
  • Wärmepumpe steht still (kein Stromverbrauch)
  • Maximale solare Deckungsrate

Übergangszeit (März/April, Oktober/November):

  • Solarthermie übernimmt Warmwasser zu 50-80%
  • Heizungsunterstützung an sonnigen Tagen
  • Wärmepumpe ergänzt bei Bedarf
  • Optimale Zusammenarbeit beider Systeme

Winter (Dezember - Februar):

  • Wärmepumpe übernimmt Hauptlast
  • Solarthermie liefert Vorwärmung (10-30%)
  • Höhere Quellentemperatur = bessere Effizienz
  • Reduzierte Stromkosten trotz Heizbetrieb

Systemvarianten und Auslegung

Variante 1: Sole-Wärmepumpe + Solarthermie

Vorteile:

  • Höchste Effizienz (JAZ 4,5-5,5)
  • Konstante Quellentemperatur
  • Leiser Betrieb
  • Ideal für Neubau

Kosten:

  • Wärmepumpe mit Erdsonde: 25.000-35.000 €
  • Solarthermie (12 m²): 12.000-16.000 €
  • Gesamtinvestition: 37.000-51.000 €
  • Förderung (50%): 18.500-25.500 €
  • Eigenanteil: 18.500-25.500 €

Variante 2: Luft-Wärmepumpe + Solarthermie

Vorteile:

  • Geringere Anschaffungskosten
  • Keine Bohrung erforderlich
  • Flexibler Aufstellort
  • Ideal für Bestandsgebäude

Kosten:

  • Luft-Wärmepumpe: 15.000-22.000 €
  • Solarthermie (12 m²): 12.000-16.000 €
  • Gesamtinvestition: 27.000-38.000 €
  • Förderung (50%): 13.500-19.000 €
  • Eigenanteil: 13.500-19.000 €

Tipp:

Luft-Wärmepumpen profitieren besonders von Solarthermie, da die solare Vorwärmung die niedrigere Quellentemperatur der Außenluft ausgleicht.

Variante 3: Wasser-Wärmepumpe + Solarthermie

Vorteile:

  • Sehr hohe Effizienz (JAZ 5,0-5,5)
  • Konstante Temperatur
  • Kompakte Bauweise

Nachteile:

  • Genehmigungspflichtig
  • Nicht überall verfügbar
  • Hohe Erschließungskosten

Optimale Dimensionierung

Kollektorfläche berechnen

Die optimale Kollektorfläche hängt vom Wärmebedarf ab:

Warmwasser + Heizungsunterstützung:

  • Einfamilienhaus (4 Personen, 150 m²): 10-15 m²
  • Niedrigenergiehaus: 8-12 m²
  • Altbau (unsaniert): 15-20 m²

Faustformel: 0,06-0,08 m² Kollektorfläche pro m² Wohnfläche bei Heizungsunterstützung

Speichergröße

Der Pufferspeicher sollte ausreichend dimensioniert sein:

  • Minimum: 50 Liter pro m² Kollektorfläche
  • Optimal: 70-100 Liter pro m² Kollektorfläche
  • Typische Größen: 800-1.000 Liter für Einfamilienhaus

Beispiel: 12 m² Kollektoren → 800-1.000 L Speicher

Wärmepumpen-Leistung

Die Heizlast bestimmt die erforderliche Wärmepumpen-Leistung:

  • Neubau (KfW 55): 40-60 W/m² → 6-9 kW Wärmepumpe
  • Sanierter Altbau: 60-80 W/m² → 9-12 kW Wärmepumpe
  • Unsanierter Altbau: 80-120 W/m² → 12-18 kW Wärmepumpe

Wichtig:

Eine professionelle Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 ist unerlässlich. Überdimensionierung führt zu Effizienzverlusten, Unterdimensionierung zu Komforteinbußen.


Kosten und Wirtschaftlichkeit

Investitionskosten im Detail

Luft-Wärmepumpe + Solarthermie (Standardlösung):

  • Luft-Wärmepumpe 10 kW: 16.000 €
  • Solarkollektoren 12 m² (Flach): 6.000 €
  • Kombispeicher 800 L: 3.500 €
  • Regelung und Hydraulik: 2.500 €
  • Installation und Inbetriebnahme: 6.000 €
  • Gesamtkosten: 34.000 €

Sole-Wärmepumpe + Solarthermie (Premium):

  • Sole-Wärmepumpe 10 kW: 18.000 €
  • Erdsonde (100 m): 12.000 €
  • Solarkollektoren 12 m² (Röhren): 8.000 €
  • Kombispeicher 1.000 L: 4.500 €
  • Regelung und Hydraulik: 3.000 €
  • Installation und Inbetriebnahme: 8.000 €
  • Gesamtkosten: 53.500 €

BAFA-Förderung 2025

Die Kombination wird großzügig gefördert:

Fördersätze:

  • Basis-Förderung: 30%
  • Geschwindigkeitsbonus (Heizungstausch): +20%
  • Einkommensbonus (<40.000 €): +30%
  • Maximum: 70%
  • Förderobergrenze: 30.000 € pro Wohneinheit

⚠️ Wichtig zur Förderobergrenze:

Die BAFA-Förderung ist auf maximal 30.000 € pro Wohneinheit gedeckelt. Bei 70% Fördersatz bedeutet das: Nur Investitionskosten bis 42.857 € werden voll gefördert. Bei höheren Kosten (z.B. 53.500 € für Sole-WP + Solar) bleibt der Zuschuss bei 30.000 €.

Beispielrechnung (Heizungstausch):

  • Gesamtkosten: 34.000 €
  • Förderung (50%): 17.000 €
  • Eigenanteil: 17.000 €

Betriebskosten-Vergleich

Einfamilienhaus 150 m², Wärmebedarf 15.000 kWh/Jahr:

Alte Ölheizung:

  • Energieverbrauch: 1.500 L Heizöl
  • Kosten (1,20 €/L): 1.800 €/Jahr
  • Warmwasser (Strom): 400 €/Jahr
  • Gesamt: 2.200 €/Jahr

Reine Luft-Wärmepumpe (JAZ 3,5):

  • Energieverbrauch: 4.286 kWh Strom
  • Kosten (0,30 €/kWh): 1.286 €/Jahr
  • Gesamt: 1.286 €/Jahr
  • Ersparnis vs. Öl: 914 €/Jahr

Hybrid: Luft-Wärmepumpe + Solarthermie:

  • Solare Deckung: 30% (4.500 kWh)
  • Wärmepumpe: 70% (10.500 kWh)
  • Stromverbrauch WP (JAZ 4,0): 2.625 kWh
  • Kosten (0,30 €/kWh): 788 €/Jahr
  • Gesamt: 788 €/Jahr
  • Ersparnis vs. Öl: 1.412 €/Jahr
  • Ersparnis vs. reine WP: 498 €/Jahr

Amortisationsrechnung

Szenario: Ölheizungstausch, 50% Förderung

  • Investition Hybrid-System: 34.000 €
  • BAFA-Förderung (50%): -17.000 €
  • Eigenanteil: 17.000 €
  • Jährliche Ersparnis: 1.412 €
  • Amortisation: 12 Jahre

Nach 20 Jahren Betrieb:

  • Gesamtersparnis: 28.240 €
  • Abzüglich Eigenanteil: 11.240 € Gewinn
  • Rendite: ca. 4,5% p.a.

Hydraulische Einbindung

Variante 1: Serienschaltung

Funktion: Solar erwärmt Speicher, Wärmepumpe heizt nach

Vorteile:

  • Einfacher Aufbau
  • Geringere Investitionskosten
  • Hohe solare Deckung

Nachteile:

  • Wärmepumpe kann nicht in oberen Speicherbereich laden
  • Leicht reduzierte Wärmepumpen-Effizienz

Variante 2: Parallelschaltung

Funktion: Solar und Wärmepumpe können unabhängig laden

Vorteile:

  • Maximale Flexibilität
  • Optimale Nutzung beider Systeme
  • Höchste Effizienz

Nachteile:

  • Komplexere Hydraulik
  • Höhere Kosten (+1.000-2.000 €)
  • Anspruchsvollere Regelung

Variante 3: Schichtenspeicher mit direktem Solarwärmetauscher

Funktion: Solar lädt direkt in verschiedene Speicherzonen

Vorteile:

  • Optimale Temperaturschichtung
  • Höchste solare Effizienz
  • Kompakte Bauweise

Ideal für: Neubauten und umfassende Sanierungen


Intelligente Regelung und Smart Home

Regelungsstrategien

Priorisierung:

  1. Solar deckt Wärmebedarf (wenn ausreichend Einstrahlung)
  2. Wärmepumpe ergänzt bei Bedarf
  3. Intelligente Vorsteuerung anhand Wetterprognose

Smart Grid Ready:

  • Nutzung günstiger Stromtarife (HT/NT)
  • Integration PV-Überschuss
  • Netzdienlicher Betrieb (SG Ready Label)

PV-Integration

Kombination mit Photovoltaik für maximale Autarkie:

  • PV-Überschuss für Wärmepumpe: Eigenverbrauchsquote steigt
  • Batteriespeicher optional: Erhöht Autarkie auf 70-80%
  • Energiemanagement: Koordiniert PV, Batterie, Wärmepumpe, Solar
  • Gesamtkosten: +12.000-18.000 € für 10 kWp PV-Anlage

Praktische Tipps zur Installation

Planung und Vorbereitung

  1. Heizlastberechnung: Professionelle Berechnung nach DIN
  2. Dacheignung prüfen: Statik, Ausrichtung, Verschattung
  3. Aufstellort Wärmepumpe: Schallschutz beachten
  4. Platzbedarf Speicher: Mindestens 2 m² Grundfläche
  5. Stromversorgung: Absicherung und Zähler prüfen

Fachbetrieb-Auswahl

Achten Sie auf folgende Qualifikationen:

  • Zertifizierung für Wärmepumpen
  • Erfahrung mit Solarthermie
  • Hydraulischer Abgleich-Kompetenz
  • Referenzen für Hybrid-Systeme
  • BAFA-Antragserfahrung

Tipp:

Holen Sie mindestens 3 Angebote ein und vergleichen Sie nicht nur Preise, sondern auch Systemauslegung, Komponenten und Service.

Inbetriebnahme und Optimierung

Nach der Installation essentiell:

  • Hydraulischer Abgleich durchführen
  • Heizkurve anpassen
  • Regelung programmieren
  • Funktionstest aller Komponenten
  • Einweisung in Bedienung
  • Monitoring einrichten

Wartung und Betrieb

Jährliche Wartung

Wärmepumpe (150-250 €/Jahr):

  • Kältemittelkreis prüfen
  • Filter reinigen/wechseln
  • Kondensatwasser-Ablauf kontrollieren
  • Drücke und Temperaturen überprüfen

Solarthermie (80-120 €/Jahr):

  • Solarflüssigkeit prüfen (alle 5-10 Jahre wechseln)
  • Druck im Solarkreis kontrollieren
  • Kollektoren auf Beschädigungen prüfen
  • Pumpe und Regelung testen

Gesamte Wartungskosten: 230-370 €/Jahr

Monitoring und Fehlerbehebung

Moderne Systeme bieten umfassendes Monitoring:

  • Smartphone-App für Fernüberwachung
  • Verbrauchsstatistiken
  • Fehlermeldungen in Echtzeit
  • Optimierungsvorschläge

Fazit

Die Kombination von Wärmepumpe und Solarthermie ist eine der intelligentesten Investitionen in moderne Heiztechnik. Mit 20-30% weniger Stromverbrauch als reine Wärmepumpen, hoher BAFA-Förderung bis 70% und Amortisationszeiten von 10-15 Jahren überzeugt das Hybrid-System wirtschaftlich. Die ideale Auslegung erreichen Sie mit 0,06-0,08 m² Kollektorfläche pro m² Wohnfläche und einem 800-1.000 L Pufferspeicher. Besonders Luft-Wärmepumpen profitieren von der solaren Unterstützung, da diese die niedrigere Quellentemperatur ausgleicht und die Jahresarbeitszahl auf über 4,0 steigert.


Checkliste: Ihre nächsten Schritte

  1. Ist-Analyse: Aktuellen Energieverbrauch ermitteln (Heizung + Warmwasser)
  2. Gebäudecheck: Dämmzustand, Heizkörper, Dacheignung prüfen
  3. Heizlast berechnen: Fachbetrieb für DIN-Berechnung beauftragen
  4. System auswählen: Luft-, Sole- oder Wasserwärmepumpe?
  5. Angebote einholen: Mindestens 3 qualifizierte Fachbetriebe
  6. Förderung prüfen: BAFA-Voraussetzungen und Förderhöhe ermitteln
  7. Finanzierung klären: Eigenkapital + KfW-Kredit kombinieren
  8. BAFA-Antrag stellen: VOR Beauftragung einreichen
  9. Installation planen: Zeitfenster mit Fachbetrieb abstimmen
  10. Nach Installation: Hydraulischer Abgleich und Optimierung

Benötigen Sie professionelle Beratung für Ihre Hybrid-Heizung? Unsere Experten planen Ihre optimale Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie – inklusive Heizlastberechnung, Fördermittelberatung und hydraulischem Abgleich.

📍 Unsere Standorte: Bobingen (Augsburg) · Gutenzell-Hürbel (Ulm/Memmingen) · Klosterlechfeld

Kostenlose Hybrid-Beratung

Wir berechnen Ihre ideale Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie und maximieren Ihre Förderung.

Telefon: +49 8234 9665900
E-Mail: service@heizcenter.de

Artikel teilen

Persönliche Beratung gewünscht?

Unsere Experten beraten Sie kostenlos und unverbindlich zu Ihrem Projekt.

Jetzt Beratung anfragen