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Wärmepumpe vs. Pelletheizung 2025: Kosten, Komfort & Nachhaltigkeit

HeizCenter Redaktion16. November 202513 Min. Lesezeit
Wärmepumpe
Pelletheizung
Heizungsvergleich
Förderung
Biomasse
Heizkosten

Wärmepumpe vs. Pelletheizung 2025: Welches System passt zu Ihnen?

Schnellvergleich auf einen Blick

Kriterium Wärmepumpe Pelletheizung
Anschaffung 20.000–40.000 € 15.000–25.000 €
Förderung (max.) Bis 70% Bis 50%
Betriebskosten/Jahr 800–1.200 € 900–1.400 €
Wartungsaufwand Gering (1x/Jahr) Hoch (Ascheentleerung, Reinigung)
Platzbedarf Gering Hoch (Lagerraum für Pellets)
CO₂-Bilanz 0 t/Jahr (Ökostrom) ~0,5 t/Jahr (CO₂-neutral)
Komfort ★★★★★ Vollautomatisch ★★★☆☆ Brennstoffbeschaffung nötig

1. Anschaffungskosten im Vergleich

Wärmepumpe: Investitionskosten

Wärmepumpen-Typ Gerät + Installation Mit Förderung (50%)
Luft-Wasser-Wärmepumpe 20.000–30.000 € 10.000–15.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe 25.000–40.000 € 12.500–20.000 €

Pelletheizung: Investitionskosten

Komponente Kosten
Pelletkessel (10–15 kW) 8.000–15.000 €
Pelletspeicher/Silo (5 t) 2.000–4.000 €
Pufferspeicher (800 L) 1.500–2.500 €
Schornstein/Abgasanlage 1.500–3.000 €
Installation 2.000–4.000 €
Gesamt 15.000–28.500 €
Mit Förderung (50%) 7.500–14.250 €

💡 Wichtig: Pelletheizungen benötigen einen Lagerraum (min. 6–8 m² für 5 Tonnen Pellets). Berücksichtigen Sie diese Raumkosten bei der Planung!


2. Betriebskosten im Detail

Jährliche Energiekosten (Einfamilienhaus, 150 m², 20.000 kWh Wärmebedarf)

System Verbrauch Kosten/Jahr Preisvolatilität
Wärmepumpe (JAZ 4,0) 5.000 kWh Strom ~1.000 € (20 ct/kWh WP-Tarif) Mittel
Wärmepumpe (Ökostrom + PV) 5.000 kWh Strom ~500 € (10 ct/kWh Eigenverbrauch) Sehr gering
Pelletheizung 4 Tonnen Pellets ~1.200 € (300 €/t) Mittel-Hoch

Pelletpreisentwicklung 2023–2025: 250–400 €/Tonne (volatil je nach Holzmarktsituation)

Wartungs- und Nebenkosten

Position Wärmepumpe Pelletheizung
Jährliche Wartung 150–250 € 250–400 €
Schornsteinfeger 0 € 120–180 €/Jahr
Ascheentsorgung 0 € ~100 €/Jahr (ca. 150 kg Asche)
Reinigung (selbst) 0 € ~30 h Eigenarbeit/Jahr
Strom (Pelletförderer etc.) 100–150 €/Jahr
Gesamt/Jahr 150–250 € 570–830 €

3. Förderung 2025

BEG-Förderung Wärmepumpe

  • Grundförderung: 30% für alle Wärmepumpen
  • Geschwindigkeitsbonus: +20% (Austausch alter Heizung bis 2028)
  • Einkommensbonus: +30% (Haushaltseinkommen ≤40.000 €)
  • Maximal: 70% (begrenzt auf 30.000 € förderfähige Kosten)

BEG-Förderung Pelletheizung

  • Grundförderung: 30% für Biomasse-Heizungen
  • Klimageschwindigkeitsbonus: +20% beim Austausch alter Öl-/Gas-Heizungen (nur mit Solar/PV-Kombination)
  • Einkommensbonus: +30% (Haushaltseinkommen ≤40.000 €) – auch für Biomasse berechtigt!
  • Emissionsbonus: +2.500 € bei Feinstaubgrenzwert unter 2,5 mg/m³
  • Maximal: 60% (kein Effizienzbonus bei Biomasse)

💰 Förderung im Vergleich: Wärmepumpen bis 70%, Pelletheizungen bis 60%. Der Unterschied: Wärmepumpen können den 5% Effizienzbonus erhalten (natürliche Kältemittel), Pelletheizungen nicht.


4. Platzbedarf & Lagerung

Wärmepumpe

  • Außeneinheit: ~1 m² Grundfläche (Aufstellung außen)
  • Inneneinheit: ~1–2 m² (Technikraum/Keller)
  • Gesamt: ~2–3 m² (kein Brennstofflager erforderlich)

Pelletheizung

  • Pelletkessel: ~2–3 m²
  • Pelletspeicher/Lagerraum: 6–10 m² (für 5 Tonnen Jahresbedarf)
  • Pufferspeicher: ~1 m²
  • Gesamt: ~9–14 m² (Lagerraum muss trocken, befüllbar und sauber sein)

⚠️ Hinweis: Pelletlager benötigt Anlieferungszugang (Befüllschlauch ~30 m). Prüfen Sie, ob Ihr Grundstück diese Anforderung erfüllt!


5. Komfort & Wartungsaufwand

Wärmepumpe: Vollautomatisch & wartungsarm

  • Keine Brennstoffbeschaffung: Betrieb über Stromtarif
  • Keine Ascheentsorgung
  • Keine regelmäßige Reinigung (nur jährliche Wartung)
  • Kein Schornsteinfeger
  • Leise im Betrieb: 30–50 dB (moderne Modelle)
  • Kühlfunktion optional: Viele Modelle können im Sommer kühlen

Pelletheizung: Mehr Eigenarbeit erforderlich

  • Pelletbestellung: 1–2x pro Jahr (4–5 Tonnen à 300 €/t)
  • Ascheentleerung: Alle 4–8 Wochen (~150 kg/Jahr)
  • Reinigung Brenner & Wärmetauscher: Monatlich (ca. 2 h)
  • Schornsteinfeger: 2x jährlich (Messung + Kehrung)
  • Pelletlager pflegen: Sauber & trocken halten
  • ⚠️ Geräuschentwicklung: Pelletförderer kann hörbar sein

→ Zeitaufwand Pelletheizung: Ca. 30–40 Stunden Eigenarbeit pro Jahr (Reinigung, Ascheentsorgung, Lagerorganisation)


6. Umwelt & Nachhaltigkeit

CO₂-Bilanz (20 Jahre Betrieb)

System CO₂-Emissionen (20 Jahre) Bewertung
Wärmepumpe (Strommix) ~40 Tonnen Gut
Wärmepumpe (100% Ökostrom) ~0 Tonnen ✅ Sehr gut
Pelletheizung ~10 Tonnen (CO₂-neutral*) Gut

*CO₂-neutral: Holzpellets setzen nur so viel CO₂ frei, wie der Baum beim Wachstum gebunden hat (theoretisch). Feinstaub-Emissionen müssen jedoch berücksichtigt werden.

Feinstaubbelastung

  • Wärmepumpe: 0 g/Jahr (keine Verbrennung)
  • Pelletheizung: ~500–1.500 g/Jahr Feinstaub (PM10) – abhängig von Kesselqualität und Pellets

Hinweis: Moderne Pelletkessel mit Partikelabscheider erreichen unter 15 mg/m³ Feinstaub und erfüllen damit die strengen 1. BImSchV-Grenzwerte.

⚠️ Umweltzonen: In städtischen Gebieten können strengere Feinstaubgrenzwerte gelten. Prüfen Sie lokale Vorgaben vor Installation!


7. Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile Wärmepumpe

  • Höchster Komfort: Vollautomatisch, keine Brennstoffbeschaffung
  • Sehr wartungsarm: Keine Asche, kein Schornstein
  • Kein Platzbedarf für Lagerung: Nur 2–3 m²
  • Bis zu 70% Förderung
  • Klimafreundlich: 100% CO₂-frei mit Ökostrom
  • Kein Feinstaub
  • Kühlfunktion möglich

Nachteile Wärmepumpe

  • Höhere Anschaffung: 20.000–40.000 € (vor Förderung)
  • Stromabhängigkeit: Betriebskosten steigen mit Strompreis
  • Gebäudeanforderungen: Effizient nur bei guter Dämmung

Vorteile Pelletheizung

  • Nachwachsender Rohstoff: Regional verfügbar
  • CO₂-neutral: Nachhaltige Verbrennung
  • Hohe Vorlauftemperaturen: Ideal für unsanierte Altbauten
  • Unabhängig von Strompreis
  • Heimisches Brennmaterial (keine Importe nötig)

Nachteile Pelletheizung

  • Hoher Wartungsaufwand: ~30–40 h Eigenarbeit/Jahr
  • Großer Platzbedarf: 9–14 m² (inkl. Pelletspeicher)
  • Brennstoffbeschaffung: Regelmäßige Pelletbestellung
  • Ascheentsorgung: ~150 kg/Jahr
  • Feinstaubemissionen: 50–200 g/Jahr
  • Schornsteinfeger: Pflicht + Kosten (120–180 €/Jahr)
  • Geringere Förderung: Nur bis 50% (vs. 70% bei WP)
  • Pelletpreis volatil: 250–400 €/Tonne

8. Wann lohnt sich welches System?

Wärmepumpe ist ideal für:

  • Neubauten & sanierte Häuser (gute Dämmung)
  • Komfortorientierte Hausbesitzer (keine Zeit für Wartung)
  • Wenig Platz: Kein Raum für Pelletlager
  • Maximale Förderung nutzen (bis 70%)
  • Klimaneutralität angestrebt (mit Ökostrom)
  • Kombination mit PV-Anlage möglich

Pelletheizung ist ideal für:

  • Unsanierte Altbauten (hoher Wärmebedarf, kleine Heizkörper)
  • Großzügiger Platzbedarf vorhanden (Lagerraum 6–10 m²)
  • Handwerklich geschickte Hausbesitzer (Wartung in Eigenregie)
  • Regionale Pelletversorgung günstig (z. B. Waldgebiete)
  • Unabhängigkeit von Strompreis gewünscht
  • Vorhandener Schornstein (Kostenvorteil)

💡 Empfehlung 2025: Wärmepumpen bieten heute das beste Gesamtpaket aus Komfort, Kosten, Förderung und Klimaschutz. Pelletheizungen sind nur noch für spezielle Altbau-Fälle oder sehr große Gebäude sinnvoll.


9. Kosten-Hochrechnung über 20 Jahre

Position Wärmepumpe Pelletheizung
Anschaffung 25.000 € 20.000 €
Förderung (70% vs. 50%) -12.500 € -8.000 €
Energiekosten (20 Jahre) 20.000 € (1.000 €/Jahr) 24.000 € (1.200 €/Jahr)
Wartung (20 Jahre) 4.000 € (200 €/Jahr) 14.000 € (700 €/Jahr)
Gesamtkosten (20 Jahre) 36.500 € 50.000 €

→ Ersparnis über 20 Jahre: 13.500 € für die Wärmepumpe!


10. Häufige Fragen (FAQ)

Kann ich eine Pelletheizung mit Wärmepumpe kombinieren?

Ja, ein Hybrid-System ist möglich. Die Pelletheizung übernimmt dann die Spitzenlast bei sehr kalten Tagen, die Wärmepumpe den Grundbedarf. Dies kombiniert die Vorteile beider Systeme, ist aber deutlich teurer (35.000–50.000 €).

Wie viel Platz braucht ein Pelletlager?

Für ein Einfamilienhaus (4–5 Tonnen Jahresbedarf) werden 6–10 m² trockener Lagerraum benötigt. Bei einem Gewebetank sind es ca. 6 m², bei Sackware mehr. Zugang für Befüllschlauch (max. 30 m) erforderlich.

Sind Pellets wirklich klimaneutral?

Theoretisch ja: Bäume binden beim Wachstum CO₂, das bei Verbrennung wieder freigesetzt wird. Praktisch entstehen jedoch Emissionen durch Transport, Trocknung und Pelletierung (~10–20% der Gesamtbilanz). Zudem entsteht Feinstaub.

Welches System ist zukunftssicherer?

Wärmepumpen sind GEG-konform und werden langfristig stärker gefördert. Pelletheizungen gelten zwar als erneuerbar, aber Feinstaubgrenzwerte könnten künftig verschärft werden. Bei steigendem Strommix-Anteil erneuerbarer Energien wird die Wärmepumpe noch klimafreundlicher.

Kann eine Wärmepumpe auch bei -15°C heizen?

Ja! Moderne Luft-Wärmepumpen arbeiten bis -20°C (teilweise -25°C). Die Effizienz (JAZ) sinkt bei Kälte, aber die Heizleistung bleibt ausreichend. Bei extrem kalten Regionen kann ein Heizstab als Backup dienen.


Fazit: Welche Heizung passt zu Ihnen?

Unsere klare Empfehlung

Wärmepumpe gewinnt in 8 von 10 Kategorien:

  • ✅ Höherer Komfort (vollautomatisch)
  • ✅ Weniger Wartung (0 vs. 30 h/Jahr)
  • ✅ Weniger Platzbedarf (2 vs. 10 m²)
  • ✅ Höhere Förderung (70% vs. 50%)
  • ✅ Niedrigere Gesamtkosten (20 Jahre: -13.500 €)
  • ✅ Kein Feinstaub
  • ✅ Zukunftssicherer (GEG-konform)
  • ✅ Optional Kühlfunktion

Pelletheizung nur noch für:

  • ⚠️ Unsanierte Altbauten mit sehr hohem Wärmebedarf
  • ⚠️ Handwerklich geschickte Hausbesitzer mit Zeit
  • ⚠️ Große Lagerräume vorhanden

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